Freitag, 5. April 2013

Alte Schnittmusterhefte - Kritik

So, wie ich bereits erwähnte, hat meine Mutter mir zu Ostern zwei Vintage-Schnitthefte bestellt.
Als ich das Paket Ostersonntag auspackte gab es eine kleine Überraschung: statt 2 Heften waren es 5!!
"Damit sich die Bestellung auch lohnt!", sagte meine Mutter.
Gott, war ich glücklich. Wenn ich nicht lernen würde, hätte ich schon einmal jedes Heft rauf und runter genäht. :D
Aber ich wollte eigentlich über die Hefte an sich schreiben, nicht über die Dinge, die ich daraus nähen möchte. Ich möchte mal eine kleine Kritik an alten Schnittmusterheften zum Besten geben:
Denn ich besitze jetzt 4 verschiedene Hefte.

"burda Moden"
 (mit knapp 30 Euro pro Heft die Teuersten in meiner Sammlung)
- burda Moden 7/1960
- burda Moden 6/1971
Zu burda kann ich nur sagen: modern oder vintage, es ist mein Favorit. Leicht verständliche Anleitungen, übersichtliche Schnittbögen, interessante Modelle. Zum Einsteigen in die Vintage-Mode waren sie hervorragend geeignet, da die Modelle von 1960 wirklich ausgesprochen simpel sind. Das finde ich so im Nachhinein betrachtet fast etwas schade, dass ich keine Herausforderung hatte. Aber dafür habe ich ja noch die anderen Hefte. :)

zum Beispiel die:

"Rundschau für die deutsche Damenschneiderei. Monatsschrift für Mode und Fachwissen"
- Juni/1960
- Juli/1960
Wie der Name schon verrät, ist das eher etwas für Profi-Schneiderinnen. Viel Theorie zur Mode und deren Verarbeitung. Also da ist am Anfang schon mal ein 7 seitiger Bericht über die neue Wiener Haute Couture.
Die Schnitte sind dem Niveau angepasst. Durchaus ein wenig komplizierter. Dafür aber auch raffinierter. Nicht so stumpf wie bei burda " Korsage + Rock = Kleid!". Allerdings fehlen in diesen Heften gänzlich die Anleitung. Man hat nur ein Bild des Kleides, die Nummern der Schnittteile, teilweise auch eine Abbildung dieser, aber keinerlei Bezeichnung der Schnittteile oder Hinweise zur Verarbeitung.
Ich muss ehrlich gestehen, dass es wohl etwas dauern wird, bis ich mich an einen dieser Schnitte wage und ihn auch verstehe...
Aber dafür sind die Schnittbögen sehr übersichtlich und nicht vollgestopft.

"Praktische Mode"
- 1/1962
Zuerst möchte ich sagen: Das Heft ist wirklich praktisch! (Zwar ist es bereits etwas zerfleddert, weshalb ich sehr vorsichtig damit umgehen muss, aber der Umschlag wird tapfer von Tesafilm zusammengehalten :D)
Es konzentriert sich wirklich auf das Wesentliche: Schnittmuster! Keine Kurzromane, Rezepte oder Ähnliches. Am Ende ist ein kurzer Haushalts-Teil, aber man muss sich nicht durch endlose Geschichten blättern, um die Schnitte anzusehen.
Die Schnittmusterbögen sind sehr übersichtlich, da die Schnitte auf 2 Bögen verteilt sind.
Zwar fehlen auch hier Anleitungen, aber die Schnitte sind einfacher und die Schnittteile sind benannt nach ihrer Funktion.

"Meyers Schweizer Frauen- und Modenblatt"
- Nr. 11/1961
- Nr. 10/1962
Seeeeeeehr viel drumherum. Mehr Reiseberichte, Kurzromane, Rezepte, Artikel als Schnittmuster. Dafür besticht das Heft mit seinen kurzen, aber präzisen Anleitungen. Der Schnittbogen könnte übersichtlicher gestaltet sein, aber mit etwas Nachdenken und Raten geht das auch ganz gut. Die Modelle an sich sind vielseitig und wandelbar. Sehr klug finde ich die Lösung "Ein Kleid - verschiedene Oberteile"

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